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Asphaltknacker

Für ein kühleres Mikroklima und mehr Grundwasser

In der Schweiz asphaltieren, betonieren und befestigen wir pro Tag eine Fläche von mehr als vier Fussballfeldern. Der grösste Teil dieser Asphalt- und Betonbeläge liegt im Siedlungsgebiet. Die versiegelten Flächen verhindern, dass Regenwasser im Boden versickern und das Grundwasser anreichern kann. Stattdessen wird das Wasser gesammelt, an die Abwasserreinigungsanlagen geleitet und führt dort wiederholt zur Überlastung des Systems. Zudem heizt das örtliche Mikroklima durch die Versiegelung auf – an einen angenehmen Aufenthalt im Sommer ist nicht mehr zu denken.

Warum entsiegeln?

Oft können solche Flächen wieder entsiegelt, sprich der Asphalt oder Beton aufgerissen, und die Fläche begrünt werden. Das bringt viele Vorteile für uns Menschen und die Biodiversität:

  • Versickerung des Regenwassers an Ort und Stelle
  • Anreicherung des Grundwassers
  • Reduzierung der örtlichen Temperatur im Sommer
  • Verbesserung der Aufenthaltsqualität durch kühleres Mikroklima
  • Entlastung der Abwasserreinigungsanlagen
  • Schaffung von neuem Lebensraum für einheimische Blütenpflanzen und Insekten
  • Erweiterung der ökologisch wertvollen Flächen
  • Förderung der ökologischen Vernetzung durch den Siedlungsraum

Erfolgreiche Umsetzungen

Lernen von den Besten: Sehen Sie sich an, wie Aargauer Gemeinden im Rahmen von «Asphaltknacker» ihre Flächen entsiegelt haben und lassen Sie sich inspirieren!

Suhr
Suhr

Als erste Fläche im Projekt «Asphaltknacker» wurde in der Gemeinde Suhr eine unnötig versiegelte Restfläche entsiegelt und eine Ruderalfläche angelegt. Die Biodiversität wurde um ein Vielfaches erhöht und zwei neu gepflanzte Bäume spenden Schatten. Das zweite Bild zeigt die Fläche im zweiten Jahr nach der Erstellung. 

Windisch
Windisch

Die Fachhochschule Nordwestschweiz leistet als eine der ersten Gemeinden im Projekt «Asphaltknacker» einen wertvollen Beitrag zur Erhöhung von wasserdurchlässigen Flächen. Im Juni 2023 wurde der versiegelte Boden rund um die Plastiken von Herbert Distel in einem partizipativen Prozess und mit Unterstützung der Gemeinde Windisch sowie der FHNW geknackt. Seither sind die Plastiken auf Grün gebettet: Der neu angelegte Schotterrasen trägt zur Hitzeminderung, Biodiversitätsförderung und Erhöhung der Aufenthaltsqualität für uns Menschen bei.

Menziken
Menziken

Neben der Badi in Menziken liegt diese aufgewertete Fläche. Entlang eines hoch frequentierten Fusswegs wurde die asphaltierte Fläche entsiegelt und ökologisch aufgewertet. Das zweite Foto bildet den Zustand unmittelbar nach der Aufwertung ab: Es sind sehr gute Voraussetzungen geschaffen worden, damit viele Tier- und Pflanzenarten die magere, durchlässige und mit Kleinstrukturen aufgewertete Fläche besiedeln können. Zur Not kann das Gelände nach wie vor als Parkplatz genutzt werden. Zeitgleich startet Menziken mit der Aufwertung dieser Fläche ins Projekt NATUR FINDET STADT.

Über das Projekt

Das Projekt «Asphaltknacker» startete mit einer Pilotphase im Jahr 2021. Bis zum Ende dieser Phase im Jahr 2023 konnten fünf Gemeinden bei Entsiegelungen unterstützt werden. Das Projekt findet grossen Anklang und wurde deshalb vom Kanton Aargau verlängert. Mit einigen Anpassungen aufgrund von Erkenntnissen aus der Pilotphase kann das Projekt bis Ende 2025 weitergeführt werden.

Wir begleiten interessierte Institutionen (Gemeinden, Kirchgemeinden, Genossenschaften, Schulen, Vereine etc.) bei Entsiegelungsmassnahmen ab einer Grösse von 60m2 mit fachlicher Beratung. Der Kanton Aargau beteiligt sich finanziell an der Umsetzung von 10 Flächen inklusive biodiversitätsfördernder Folgegestaltung. Weitere Teilnahmebedingungen finden sich unter den Downloads.

Sie sind interessiert an einer Projektteilnahme? Cornelia Lohri gibt Ihnen gerne und unverbindlich Auskunft und beantwortet Ihre Fragen.